Der Kampf zwischen gut und böse!
Ein gewaltiges Szenarium tut sich auf :
Wer gewinnt ? Wer hat die Macht ? Warum greift Gott nicht ein ? Warum
läßt er dieses und jenes zu ? Der ganze Terror ! Mehr Fragen,
als Antworten. Dunkelheit, die nicht mit unseren Mitteln zu vertreiben
ist.
Welche Verhaltensweisen im Kampf gegen das Böse
gibt es ? Wie gehe ich mit dem Bösen in mir und um mich herum
christlich um ?
Das Böse wird nicht verleugnet. Im Licht Jesus wird es offenbar
und gewinnt Konturen. Nichts von seiner Härte wird verdrängt.
Die Offenbarung des Johannes malt Bilder aus:
Der Drachen, der mit seinem Schwanz ein Drittel der Sterne vom Himmel
fegt. Viele Hörner, die alte Schlange, der Teufel, der Satan, ganz
verschiedene Bilder werden gebraucht um das Entsetzen und die Macht, die
Grausamkeit und Angst darzustellen. Der Tuefel ist zu euch herabgestiegen
und hat großen Zorn, weil er weiß, daß er nur noch eine
kurze Frist hat.
Und die Gegenbilder ? Eine gebärende Frau, ein Kind, ein Lamm ?
Kann es das sein ? Welche Chance hat eine gebärende Frau gegenüber
der Macht des Bösen ?
Der Soldat Ignatius von Loyola spricht von zwei Bannern.
Welchem Herrlager schließe ich mich an ? Das ist eine zentrale
Frage des Glaubens. In den Exerzitien fordert Ignatius die TeilnehmerInnen
zu folgendem auf :
Stellen wir uns das Lager des Feindes vor:
Ø Ein großmächtiger Thron aus Feuer und Rauch,
Ø Eine Gestalt von Schauder und Schrecken
Ø Unzählige Dämonen, die keinen Menschen übergehen
Ø Teuflische Netzwerke, Versuchungen nach Reichtum, Eitelkeit
und Hochmut,
Ø Er lockt und führt über die Einfaltstore von Reichtum,
Ehre und Hochmut ein zu den übrigen Lastern.
Und das Lager Jesu ?
Ø Es wäre logisch, wenn Jesus seine Getreuen ausrüstet
mit dem Schild des Glaubens, mit Flammenschertern und Rüstungen der
Güte und laut gegen Tod und Teufel auftritt.
Ø Ignatius beschreibt das Herrlager Jesu so:
"Erwägen, wie der Herr der ganzen Welt sich im großen Herrlager
in der Gegend von Jerusalem niederläßt, an einem unscheinbaren
Ort, schön und anmutig."
Ist Ignatius noch gescheit ? Er, der Kriege und Tod kannte, kann doch
nicht im Ernst, im Angesicht des Todes von einem unscheinbaren Ort, schön
und anmutig reden?
Schönheit und Anmut ?
Ø Jesus empfiehlt, spricht zu seinen Dienern und Freunden, Armut
gegen Reichtum, Demut gegen Hochmut, Verachtet werden gegen Ehre. Wie befreiend
!
Ø Ich muß nicht reich sein, um vor Gott zu bestehen !
Ø Ich muß keine Titel und Ehren haben, um von ihm angesehen
zu werden : Ah sie sind Jesuit, Herr Doktor, Herr Professor. Gott kennt
uns beim Namen, nicht beim Titel.
Ø Ich muß kein Held sein, um Gott dienen zu können.
Petrus, der Jesus verleugnete, Paulus, der schwierige Charakter, die Sünderin
mit mehreren Männern, diese ganze Schar der Heiligen mit ihren Ecken
und Kanten, sie machen das schöne und anmutige Herrlager Christi aus.
Und man spricht mit Maria und den Heiligen und schön und anmutig ist
es beim Lamm.
Michael in unserer Kirche :
Ø Eine schöne anmutige Gestalt, etwas verträumt mit
dem Kreuz in beiden Händen. Unscheinbar in der Ecke geht er über
den dunklen Teufel hinweg.
Es begann ein Krieg im Himmel: Michael und seine Engel erhoben sich,
um Krieg zu führen mit dem Drachen. Und der Drache und seine Engel
nahmen den Kampf auf, konnten sich aber nicht halten.
Das ist eine christliche Grundeinstellung: Das Böse, wie immer
wir es nennen ist da, aber es hält sich nicht.
"Wehe dem Land und dem Meer, den der Teufel ist zu euch herabgestiegen
und hat großen Zorn," aber er wird nicht ewig toben können.
In die Ecke gedrängt kämpft er wie ein wildes Tier und doch er
liegt in den letzten Zügen, besiegt vom Lamm!
Besiegt von einer Frau mit Kind.
Wer ist der Teufel ?
Gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder. Der himmlische
Staatsanwalt, der Tag und Nacht all das Böse aufzählt, er scheitert
gegenüber dem Rechtsanwalt Michael. Der Staatsanwalt hält in
diesem alttestamentlichen Bild das Verkehrte fest. (Vgl.:Sach 3,1) Ein
Mensch mit dreckigen Kleidern, wie kann der vor Gott treten ? Ein Mensch
mit einer schmutzigen Geschichte, wie kann der ein Freund Jesus sein ?
Unverzeihlich, den kann man doch nicht frei herum laufen lassen ! So oft
wie der das schon verkehrt gemacht hat, da wird nichts mehr draus ! Beim
besten Willen, mit so einem können sie nicht rechnen.
Ø Gestürzt wurde der Ankäger unserer Brüder :
Selbstvorwürfe verlieren ihre zerstörerische Macht. Das ewige
Spiel dem anderen die kleinen und großen Fehler vorzuhalten, das
teuflische Spiel wird unterbrochen !
Ignatius:
Mit Gottes Hilfe sollen wir zuerst immer auf das Schöne und Gute
achten. Jede Gewissenserforschung beginnt bei ihm immer mit dem, wofür
ich Gott loben und danken kann.
Verhaltensweisen gegenüber dem Bösen ?
Auf das liebliche, schöne, anmutige schauen.
Der Teufel will, daßwir das Böse fixieren und wie das Kaninchen
vor der Schlange erstarren. Er schreit und lärmt, damit wir mit unseren
Sinnen gefesselt sind. Wie of schafft er es, daß wie angesichts der
Dunkelheiten erstarren oder resignieren. Besonnenheit, angesichts des Terrors
nicht die Besinnung verlieren !
Es ist eine echte Aufgabe auf das eher unscheinbare Gute zu schauen.
Sich daran laben, es verkosten, das Spiel des Kindes, die Hingabe Jesus,
die Musik der Orgel, das Gute, das mir heute gelungen ist.
Erst dann wenn man dem Guten Raum gegeben hat in der eigenen Seele,
erst dann Gott bitten ehrlich sein zu können und die Sünden anzuschauen.
Und sich dann nicht von ihnen bestimmen lassen : "Da kommst du nie raus,
das haftet dir ewig an." Im Kampf gegen das Böse sind wir nicht allein.
Gott um Verzeihung bitten für die selbstverantworteten Fehler und
Besserung vornehmen mit Gottes Hilfe. Nicht fixieren, sondern getröstet
weitergehen. Sich kleine Schritte vornehmen, wie man sich oder die Welt
zum Guten wenden kann. Der Teufel möchte uns stolpern lassen : Großes
mußt Du Dir vornehmen.
Und Gott sagt Jeder kleine gute Schritt zählt.
Unter dem Deckmantel der Demut gibt es unchristliches :
"Wir müssen einfach alles erdulden, den Kopf einziehen oder senken
!" Nirgends wird gesagt, daß man alles erdulden muß ! Jesus
kam nicht ans Kreuz, weil er immer den Kopf gesenkt hat. Er bekam Ärger
wegen seines aufrechten Gangs. Wegen seinen Selbstbewußtseins, "Ich
bin ein Kind des Himmels ! Mein Vater ist Gott !"
Er will nicht, daß wir in Ketten liegen, sondern unsere Befreiung.
Nicht Wut und Zorn sollen uns fesseln.
Vernünftig und gelassen Schritt für Schritt das Böse
eindämmen. Anmutig, lieblich, unscheinbar, fröhlich, sanft, Maria
und die Engel Gottes, die Heiligen der Vergangenheit und Gegenwart stehen
uns bei.
Der wütende Ankläger ist gestürzt. Das Lamm nährt
uns mit seinem Leben.
AMEN |